Hinter den Kulissen: Wie funktionieren Transfergesellschaften wirklich?

Transfergesellschaften sind ein fester Bestandteil des deutschen Arbeitsmarktes und werden oft als Lösung für Stellenabbau genutzt. Doch was steckt dahinter? Wer organisiert sie? Und was passiert nach Ablauf der Laufzeit? Hier ist ein kompletter Blick hinter die Kulissen.


Was ist eine Transfergesellschaft?

Eine Transfergesellschaft (TG) ist ein zeitlich befristetes Unternehmen, das ausschließlich dazu dient, gekündigte Mitarbeitende für eine begrenzte Zeit weiterzubeschäftigen und sie auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten.

Sie entsteht, wenn ein Unternehmen Stellen abbauen muss, aber den betroffenen Mitarbeitenden eine Überbrückung bis zur nächsten Anstellung bieten möchte.

Das Ziel:

  • Den Übergang in eine neue Beschäftigung erleichtern
  • Arbeitslosigkeit direkt nach der Kündigung vermeiden
  • Qualifizierung und Coaching zur beruflichen Neuorientierung anbieten

Die Beschäftigung in der TG ist freiwillig – Mitarbeitende können wählen, ob sie das Angebot annehmen oder sich direkt arbeitslos melden.


Wie entsteht eine Transfergesellschaft?

Der Ablauf zur Einrichtung sieht meist so aus:

1. Arbeitgeber & Betriebsrat verhandeln über Sozialplan & Interessenausgleich.

  • Dabei wird entschieden, ob eine TG eingerichtet wird und unter welchen Bedingungen.
  • Gewerkschaften sind oft involviert.

2. Ein externer Dienstleister übernimmt die Organisation der TG.

  • Das sind oft spezialisierte Outplacement-Anbieter oder Bildungsträger.
  • Das ursprüngliche Unternehmen hat ab diesem Punkt nur noch wenig Einfluss.

3. Finanzierung & Anmeldung

  • Das Unternehmen trägt einen Großteil der Kosten (meist über eine Transfergesellschaftsquote).
  • Die Agentur für Arbeit finanziert das Transferkurzarbeitergeld (etwa 60–67 % des letzten Netto-Gehalts).

4. Mitarbeitende entscheiden sich: Annehmen oder ablehnen?

  • Wer das Angebot annimmt, tritt in die TG ein und unterschreibt einen neuen Arbeitsvertrag mit der TG.
  • Wer ablehnt, erhält direkt die Kündigung und meldet sich arbeitslos.

Was passiert während der Transfergesellschaft?

Die Mitarbeitenden sind für maximal 12 Monate in der TG beschäftigt. In dieser Zeit erhalten sie:

  • Transferkurzarbeitergeld (60 % bzw. 67 % des Netto-Einkommens)
  • Bewerbungstrainings & Coachings
  • Weiterbildungen & Umschulungen
  • Unterstützung bei der Jobsuche

Aber:

  • Keine echte Beschäftigung – es gibt keine „Arbeit“, sondern nur Qualifizierung
  • Keine individuell angepassten Programme – oft gibt es Standardmaßnahmen
  • Einige Mitarbeitende „warten“ nur ab und bewerben sich erst spät aktiv

Was passiert, wenn die 12 Monate vorbei sind?

Am Ende der Laufzeit gibt es drei mögliche Szenarien:

1. Neuer Job gefunden → Erfolgreicher Übergang

  • Der Mitarbeitende verlässt die TG und startet eine neue Anstellung.
  • Erfolgsquote: Stark abhängig von Branche, Alter & Standort.

2. Kein neuer Job → Arbeitslosigkeit beginnt jetzt

  • Wer keinen Job gefunden hat, meldet sich bei der Agentur für Arbeit arbeitslos.
  • Der Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 beginnt erst nach der TG, sodass sich die Bezugsdauer nicht verkürzt.

3. Weiterbildung/Umschulung läuft noch → Förderungen möglich

  • Falls jemand eine längerfristige Weiterbildung begonnen hat, kann es sein, dass die Agentur für Arbeit weitere Förderungen anbietet.

Wer profitiert wirklich von einer Transfergesellschaft?

Das Unternehmen

  • vermeidet möglicherweise negative PR, sofern der Prozess gut umgesetzt wird,
  • kann hohe Abfindungen reduzieren und
  • zeigt soziales Verantwortungsbewusstsein.

Die Mitarbeitenden

  • werden zunächst aufgefangen und sind nicht sofort arbeitslos,
  • können an Weiterbildungen und Coachings für neue Karrierewege teilnehmen und
  • erhalten Unterstützung bei den Bewerbungen.

Kritische Punkte:

  • Erfolgschancensind unterschiedlich – Transfergesellschaften erleichtern den Übergang, doch die Qualität variiert. Standardisierte Programme passen nicht zu jeder Berufsgruppe oder Karriereebene.
  • Wenig individuelle Betreuung – Viele Prozesse sind auf Gruppenlösungen ausgelegt, wodurch maßgeschneiderte Unterstützung oft zu kurz kommt.
  • Hohe Kosten ohne messbaren Erfolg – Unternehmen investieren viel, erhalten aber selten transparente Nachweise über die tatsächlichen Vermittlungserfolge.

Fazit: Eine gute Lösung – aber nicht für jeden

Transfergesellschaften können eine sinnvolle Brücke sein, aber sie haben klare Grenzen. Sie funktionieren besonders gut für:

  • Große Unternehmen mit vielen gleichartigen Stellenstreichungen
  • Mitarbeitende, die in Berufen mit hoher Nachfrage arbeiten
  • Personen, die in ihrer Branche gute Chancen haben und sich gezielt weiterentwickeln wollen

Für andere kann eine flexiblere, individuellere Outplacement-Lösung oft besser sein.


Warum (m)eine maßgeschneiderte Lösung der bessere Weg sein kann

Viele Outplacement-Anbieter arbeiten mit standardisierten Programmen oder sind auf Förderungen durch die Arbeitsagentur angewiesen – mit allen Einschränkungen, die das mit sich bringt. Ich bin unabhängig. Das bedeutet für meine Kunden:

  • keine starren Vorgaben,
  • keine langen Wartezeiten,
  • keine überflüssigen Maßnahmen,
  • sondern genau die Unterstützung, die wirklich gebraucht wird.

Während große Transfergesellschaften oft nach festen Abläufen arbeiten, biete ich flexible, passgenaue Lösungen – auf die spezifischen Herausforderungen meiner Kunden und ihrer Mitarbeitenden zugeschnitten.

Kurz gesagt: Deutlich weniger Bürokratie, mehr echte Ergebnisse in kürzerer Zeit.


Fazit: Jede Situation erfordert eine maßgeschneiderte Lösung. Wenn Sie eine flexible und pragmatische Alternative zur Transfergesellschaft suchen, die auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Unternehmens und Ihrer betroffenen Mitarbeiter zugeschnitten ist, lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, welcher Weg für Sie der richtige ist. Lassen Sie uns sprechen – unverbindlich und lösungsorientiert.